Sonnenhaus – Intelligent verschwenden
Die Sonne versorgt uns großzügig mit Energie. Alle fossilen Energieträger und Biomasse, selbst die Windenergie und Wasserkraft sind gespeicherte Sonnenenergie. Daher ist es sinnvoll, Sonnenenergie möglichst direkt zu nutzen. Die fossilen Energieträger sollten als preiswerte Sonnenspeicher betrachtet und auch nur als solche genutzt werden.
Die Energieversorgung mit Zukunft ist das Sonnenhaus.
Grundsätzlich lässt sich die Sonnenenergie in zweifacher Weise direkt nutzen. Die bekannteste Variante sind die sogenannten Sonnenstrom- oder Fotovoltaikanlagen. Hierbei wird das Sonnenlicht direkt in Strom gewandelt und kann entsprechend aufbereitet im Stromnetz im Haus genutzt oder in das öffentliche Netz eingespeist werden.
Die zweite Möglichkeit ist die Nutzung der Sonnenwärme. Bei den sogenannten solarthermischen Anlagen wird das Sonnenlicht in Wärme umgewandelt und kann für die Warmwasserbereitung, Heizung oder sogar zur Prozesswärme genutzt werden.
Sonnenhäuser zeichnen sich durch einen guten bis sehr guten Wärmeschutz aus. Sie sollten mindestens dem KfW Effizienzhaus 70, besser noch dem Passivhausstandard entsprechen. Grundsätzlich gilt, je schlechter der Wärmeschutz, desto größer wird die erforderliche Kollektorfläche.
Ein Gebäude darf sich dann als Sonnenhaus bezeichnen, wenn mindestens 50% der Gebäudeenergie für Heizung und Warmwasser über eine thermische Solaranlage gedeckt werden können.
In der Kombination mit einer Sonnenstromanlage können mittlerweile auch energieautarke Gebäude realisiert werden. Das Hauptproblem bei der Nutzung der Solarenergie ist, dass die Sonne nicht immer scheint. Dies erfordert entsprechend große Speicher. Die meisten Sonnenhäuser benötigen daher große Speicher von 10 m³ und mehr. Der Speicher ist daher meist das zentrale Element im Gebäude und geht über mehrere Stockwerke.
Der Restwärmebedarf des Gebäudes sollte grundsätzlich ebenfalls über regenerative Energieträger, wie z.B. Biomasse, gedeckt werden. Dies können beispielsweise ein Scheitholzkessel mit Wassertasche oder ein Holzpelletsofen oder -kessel sein. Auch ein Ölkessel mit Rapsölfeuerung ist möglich.
Der Einsatz der kombinierten Anlage von Wärmepumpe mit einer Sonnenstromanlage erfordert ein Niedertemperaturheizsystem und erheblich größere Speicher. Erst eine sinnvolle Kombination von Sonnenwärme, Fotovoltaik und Wärmepumpe macht es möglich, sowohl einen großen Deckungsbeitrag bei gleichzeitig hohen Solarerträgen und das bei verringertem Speicherbedarf zu realisieren. Während in der Vergangenheit hauptsächlich zu einem großen Teil Flachkollektoren eingesetzt wurden, geht der Trend heute zu wesentlich effizienteren Kollektoren auf Basis von Vakuum-Röhrenkollektoren. Da die Energie über weite Strecken im Überfluss vorhanden ist, ist es dann auch kein Problem, diese zu nutzen. Warum sich beschränken, wenn die Energie im Überfluss vorhanden ist?
Dies meint der Slogan:
Sonnenhaus – Intelligent Verschwenden.