Bei dem Auftraggeber handelt es sich um einen mittelständischen Betrieb, der Spezialelektronik für die Hochspannungstechnik sowie Hochspannungsmesstechnik entwickelt, produziert und vertreibt. Zunächst wurde für das Bestandsgebäude eine Energieberatung im Mittelstand beauftragt und durchgeführt. Eine besondere Herausforderung stellen hierbei die hohen internen Wärmelasten aus den Löt- und Bestückungsanlagen dar. Wesentlicher Bestandteil der Produktion ist die Bestückung von Platinen mit Bestückungsrobotern und automatisierten Lötanlagen. Hierbei sind die Anforderungen an die Raumluftqualität hinsichtlich Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Reinheit von besonderer Bedeutung. Aufgrund der gestiegenen internen wie externen Kühllasten wurden hier sukzessive Kühlgeräte nachgerüstet. Aufgrund des fehlenden Gesamtkonzeptes kam es dann in bestimmten Arbeitsbereichen zum Teil auch zu Zugerscheinungen, die nicht mehr den erforderlichen Behaglichkeitskriterien entsprachen. Da geplant war, die Produktion ohnehin zu erweitern und die kritischen Produktionsbereiche ohnehin in eine neu zu errichtende Produktionshalle zu verlagern, wurden für den Bestand keine Sanierungsvorschläge gemacht. Insofern diente diese Bestandsaufnahme im Wesentlichen dazu, die Probleme, die die Produktionsanlagen mit ihren hohen Kühllasten verursachen, für das Energiekonzept der geplanten neuen Produktionshalle zu nutzen.
Als Grundlage für das Energieaudit wurde die DIN EN 16247-1 angewendet. Verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der vorhandenen Bestandssituation wurden auf ihre Wirtschaftlichkeit berechnet und dem Kunden zur Umsetzung vorgeschlagen.
Die Erkenntnisse aus der bestehenden Produktion wurden dann auf den geplanten Neubau übertragen und unter Berücksichtigung der möglichen Fördermittel und verschiedenen Varianten wurde ein Energiekonzept entwickelt. Das Ergebnis der Prüfung wurde in einem Abschlussbericht erfasst und vor einem Gremium präsentiert.