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St. Josef Krankenanstalten in Moers

Ort: 47441 Moers
Projekt-Typ: Neubau, Innovatives Energiekonzept
Nutzungsart: Wohnen
Bauform: Massivbau
Betriebsform: Wohngebäude,Nichtwohngebäude
Energie-Standard:Passivhaus

Am Ortseingang von Rheinberg, nahe dem Stadtzentrum, ist der Neubau von Hausgemeinschaften für ältere Menschen – insbesondere solche mit Demenz – geplant. Eine vertiefende Beschreibung des Konzepts liegt bei.

Das Gebäude soll im Sinne einer möglichst nachhaltigen Energieversorgung errichtet werden. Als Einrichtung in kirchlicher Trägerschaft, wir das Projekt als ein Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung gesehen.
Hierzu ist die Realisierung des Passivhausstandards vorgesehen. Aufgrund der relativ großen Personenbelegung und dem damit verbundenen Warmwasserbedarf soll ein hoher Anteil der Energie solarthermisch gedeckt werden. Dies führt gerade in Verbindung mit dem geplanten Passivhausstandard zu einem hohen Überschuss im Sommer. Aus diesem Grund ist geplant, die sommerliche Überschusswärme mittels Erdkollektoren unterhalb der Bodenplatte des Gebäudes einzuspeichern. Die Bodenplatte des Gebäudes erhält eine Randdämmung, so dass die Wärme nicht oder nur geringfügig an die Oberfläche gelangen kann. Um die Speicherkapazität des Erdreichs zu erhöhen, soll ein sog. Geohumus beigemischt werden. Der Geohumus wurde ursprünglich entwickelt, um die Wasserspeicherfähigkeit von Erdreich zu erhöhen, umso unfruchtbare Böden in Wüstenregionen wieder in fruchtbares Land umzuwandeln. Aufgrund der extrem großen Speicherfähigkeit von Wasser wird auch die Wärmespeicherfähigkeit drastisch erhöht. Im Gegensatz zu einem Wasserspeicher findet jedoch keine Konvektion statt. Insofern kann das Erdreich sehr gut als Schichtenspeicher genutzt werden. Aufgrund der Erhöhung der Erdreichtemperatur unterhalb der Bodenplatte werden die Wärmeverluste vom Gebäude in das Erdreich praktisch unterbunden. Je nach Jahreszeit ist hier sogar ein Wärmegewinn zu verzeichnen. Das Heizkonzept funktioniert so, dass im Sommer die Solaranlage zunächst auf einen Kurzzeitspeicher arbeitet. Aufgrund des Einsatzes von Vakuumröhrenkollektoren können hier schnell Temperaturen oberhalb von 60° Grad erreicht werden. Ist der Speicher durchgeladen, wird die Überschusswärme durch einen Wärmetauscher unterhalb der Bodenplatte geführt und die Überschusswärme so eingespeichert. Die Trinkwassererwärmung erfolgt über eine Frischwasserstation direkt aus dem Kurzzeitspeicher. Reicht die Solarenergie nicht mehr aus, um das Gebäude mit Warmwasser und Heizung zu versorgen, wird der Speicher über eine Wärmepumpe beheizt. Die Wärmepumpe nimmt hierbei die Temperatur unterhalb der Bodenplatte wieder auf und erreicht aufgrund der hohen Wärmequellentemperaturen unterhalb der Bodenplatte eine sehr gute Arbeitszahl.
Hierzu wird eine Wärmepumpe eingesetzt, die von Kältemittel geeignet ist, in den entsprechenden Temperaturbereichen (Hochtemperatur) zu arbeiten.
Gesteuert wird die gesamt Anlage über eine frei programmierbare Mess- und Regeltechnik.

Die Wärmeverteilung im Gebäude erfolgt über mehrere zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Aufgrund des sehr individuellen Temperaturempfindens von alten Menschen soll jeder Raum individuell beheizbar sein. Hierzu werden kleine dezentrale Nacherhitzer in den einzelnen Wohneinheiten vorgesehen. Um Leitungswege zu optimieren, wird die zentrale Lüftungsanlage auf jeweils eine Wohngruppe dezentralisiert. Das heißt, es werden jeweils acht Lüftungsgeräte installiert, die jeweils fünf Wohneinheiten plus Nebenräume be- und entlüften.

Als mögliche Option wird derzeit geprüft, ob die geplante Fotovoltaikanlage wassergekühlt in das Konzept integriert werden kann. Durch die Kühlung der Fotovoltaikmodule ist eine deutliche Erhöhung der Fotovoltaikerträge möglich. Des Weiteren wird derzeit noch geprüft, ob das Projekt messtechnisch begleitet werden kann. Hierzu haben erste Gespräche mit der Uni Duisburg stattgefunden.

In jedem Fall ist geplant, dass nachhaltige Energiekonzept auch als Instrument zur Vermarktung der Wohnungen öffentlichkeitswirksam einzusetzen. Hinzu kommt, dass die Stadt Rheinberg als ausgewählte Klimastadt in NRW ebenfalls ein Interesse an diesem Projekt hat und somit Synergieeffekte bei der Öffentlichkeitsarbeit entstehen werden.

Als zweiter Bauabschnitt sind 28 Servicewohnungen geplant, die ebenfalls in Passivhausbauweise errichtet werden sollen.

Leistungen

Beratung
  • Energiekonzept
Kostengruppe Fachplanung TGA
  • 420 Wärmeversorgungsanlagen (Heizung)
  • 480 Gebäude- und Anlagenautomation (MSR)
Beschreibung Technik
  • Thermische Solaranlage
  • Wärmepumpe Geothermie
  • Saisonaler Wärmespeicher
  • Fotovoltaikanlage
  • Dezentrale Lüftungsanlage mit WRG
  • Zentrale Lüftungsanlage mit WRG

Beteiligte Firmen

Auftraggeber:
Am Bau Beteiligte:

Ausführende Firmen:

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