Energie-Talk – Wärmepumpe
Ingenieurbüro EUKON startet neue Video-Serie „energietalk“ – wir wollen komplexe Themen verständlicher machen und aufklären.
In Fragen des Klimaschutzes, der Gebäudeenergie und Energiesparen sind so viele Meinungen am Markt, dass es für den Einzelnen schwierig wird, sich ein auf Fakten begründetes Bild zu machen. Wir bringen Licht ins Dunkel der Meinungen und wollen mit unserer jahrzehntelangen Expertise Klarheit schaffen.
In der heutigen Episode befassen wir uns mit der Frage, ob die Wärmepumpe für jedes Gebäude geeignet ist.
Die Wärmepumpe in Altbauten
Also nicht nur bei Neubauten, sondern auch in allen anderen Gebäuden? Wir wollen Klartext und fragen den Experten, Ingenieur Jörg Linnig vom Ingenieurbüro Eukon in Krefeld. Seine Antwort ist ein „JA, ABER.“
➤ JA für jeden Bautyp. Denn die Wärmepumpe funktioniert überall dort, wo nur niedrige Vorlauftemperaturen erforderlich sind. Das kann eine Fußbodenheizung sein. Ebenso können großzügig ausgelegte Heizköper mit wärmepumpentauglichen Temperaturen betrieben werden. Je besser der Wärmeschutz und die Dämmung des Gebäudes, desto besser funktioniert die Wärmepumpe. Auch bei vergleichsweise kleinen Heizköpern.
➤ Die Botschaft: Eine gute Dämmung bei Fenstern, Wänden und Dächern ist nicht nur für die Wärmepumpe gut, sondern auch für deinen Geldbeutel. Die Heizfläche kann nachgerüstet und vergrößert werden. Die Temperatur ist entscheidend, nicht so sehr Art oder Baualter eines Gebäudes.
➤ ABER: Bei der Wärmequelle ist es genau andersherum. Diese sollte möglichst warm sein. Im Winter, wenn die benötigte Vorlauftemperatur hoch und die Wärmequelle (z.B. die Außenluft) niedrig ist, kann sich die Wärmepumpe im Nu in eine Art elektrische Direktheizung verwandeln. Das wird teuer, weil sie unverhältnismäßig viel Strom verbraucht und das vorher Ersparte schlicht „verbrennt“.
➤ Rasante Entwicklung des Wärmepumpen-Marktes
Das erwartet Jörg Linnig. Er reklamiert an der derzeitigen Förderpolitik, dass Innovationen mehr verhindert als gefördert würden. Es habe den Anschein, dass es zuerst um Masse statt um Klasse, (= besonders effiziente Anlagen) gehe.
➤ Jörgs Rat an Klimaminister Robert Habeck:
„Schaffen Sie mehr Klimaschutz und Innovation durch Wettbewerb! Mit Hilfe einer Förderung, die an die tatsächliche Effizienz gekoppelt wäre, würde sich der Markt auf automatische und natürliche Weise in Richtung eines echten Klimaschutzes entwickeln. Steuern sollten mit geringst möglichem Einsatz eingesetzt statt einfach als indirekte Wirtschaftschaftsförderung „verheizt“ werden.“ So Jörgs Vorschlag.